Ein Besuch in Wien – der 8. Österreichische Tierrechtskongress

In den letzten Minuten ziehen Einzelne ergriffen die Nase hoch. Es folgen Applaus und Stühlerücken. Unter den aufstehenden, nun ehemaligen Sitznachbar:innen nimmt Gesprächsgemurmel Fahrt auf. In der Reihe hinter mir sagt eine Person zu einer anderen: „Gut, dass er keine Hörbücher aufnimmt.“ „Ein Besuch in Wien – der 8. Österreichische Tierrechtskongress“ weiterlesen

„Gebundene Bedeutung“: Christine Korsgaards Tierethik (Teil 1)

Im vergangenen Jahr (2021) hat der Band „Tiere wie wir“ von Christine Korsgaard für einiges Aufsehen gesorgt: Die US-amerikanische Moralphilosophin hat mit ihrem Band eine Tierethik erster Güte vorgelegt, die in ihrer einzigartigen Synthese aus argumentativer Komplexität und Klarheit Maßstäbe setzen dürfte – und die dabei ein eindeutiges Votum formuliert: „„Gebundene Bedeutung“: Christine Korsgaards Tierethik (Teil 1)“ weiterlesen

Ein Überblick: Art. 20a Grundgesetz – Staatsziel Tierschutz

Im Jahr 2002 wurde Art. 20a Grundgesetz (GG) geändert. Seither finden sich dort nach dem Wort „Lebensgrundlagen“ die Wörter „und die Tiere“, sodass es dort nunmehr heißt:

„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.“

Auch wenn es sich hierbei um eine vergleichsweise geringfügige Änderung des genannten Artikels handelt, haben die Belange des Tierschutzes hierdurch eine erhebliche Aufwertung erfahren.

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Die Paternoster-Frage: Zum schwierigen Verhältnis von Religionen und Tierrechten

Tierrechtler:innen sind vielfach sensibel für die technizistische Sprache, mit der das Leiden und Sterben von (anderen) Tieren insbesondere seitens der Tierindustrie beschönigt und normalisiert werden soll. Noch verhältnismäßig selten wird aber darüber diskutiert, wie sehr auch religiöse Vorstellungen diese Sprache und erst recht die Wirklichkeit dieser Praxis prägen. „Die Paternoster-Frage: Zum schwierigen Verhältnis von Religionen und Tierrechten“ weiterlesen

Die tierliche Person – Neuer Rechtsstatus für Tiere? (Teil 2)

Subjektstatus für Tiere: Im vorangegangenen Beitrag zur „tierlichen Person“ wurde beleuchtet, dass Tiere sich rechtlich in einem Status zwischen der Einordnung als „Objekt“ und/oder „Subjekt“ bewegen und welche tierlichen Rechtsgüter durch die Gesetze bereitgehalten werden.

Aufgrund dieser Ansatzpunkte für Tierrechte im geltenden Recht wird in diesem zweiten Teil die Frage beleuchtet, ob Tiere auch rechtspositivistisch einen Subjektstatus erlangen sollten und könnten. „Die tierliche Person – Neuer Rechtsstatus für Tiere? (Teil 2)“ weiterlesen

Historische Perspektiven: Wie Gesetze Sexismus und Rassismus möglich machten – und welche Parallelen zu Speziesismus bestehen

(Aus dem Englischen übersetzt. Original text below the German translation.)   Sexismus und Rassismus sind Formen von Ungerechtigkeit, wie wir sie weltweit beobachten können. Doch die Gesellschaft wendet sich immer stärker davon ab, was feministischen und antirassistischen Bewegungen Aufwind verleiht. … Historische Perspektiven: Wie Gesetze Sexismus und Rassismus möglich machten – und welche Parallelen zu Speziesismus bestehen weiterlesen